PREUSSEN - WILHELM II. UND DAS KABINETT

PREUSSEN - WILHELM II. UND DAS KABINETT Deutscher Kaiser und König (1856-1941).
Urkunde mit eigh. Unterschrift, Berlin im Schloß 27.I.1909, als König. Patent als Wirklicher Geheimer Rath mit dem Prädikat "Exellenz" für den ordentlichen Professor an der Friedrich-Wilhelms-Universität, Geheimen Regierungsrath Dr. phil. et jur. Adolf Wagner in Berlin. Doppelblatt folio mit großem Blindprägesiegel.
Eigenhändige Gegenzeichnung der Minister und Staatssekretäre
- BERNHARD FÜRST VON BÜLOW,
- THEOBALD VON BETMANN-HOLLWEG,
- ALFRED VON TIRPITZ,
- GEORG VON RHEINBABEN,
- KARL VON EINEM,
- CLEMENS VON DELBRÜCK,
- MAX VON BESELER,
- PAUL JUSTIN VON BREITENBACH,
- JOHANN FRIEDRICH BERND VON ARMIN-CRIEWEN,
- FRIEDRICH VON MOLTKE und
- REINHOLD VON SYDOW.

* Adolf Wagner, Rektor der Friedrich-Wilhelms-Universität zu Berlin (1835-1917). Wagner gehörte neben Gustav Friedrich von Schmoller zu den bedeutendsten Ökonomen der Bismarck-Ära. Als Nationalökonomen gehörten beide zu den so genannten "Kathedersozialisten", wie auch Hans Delbrück und Werner Sombart. Sie setzten sich seinerzeit vehement für eine staatliche Sozialpolitik ein. Sie unterstützten die Maßnahmen des Reichskanzlers Otto von Bismarck zur Einführung von Sozialversicherungen.
Zu seinen wichtigen Werken werden u.a. die "Grundlegung der politischen Oekonomie" in 2 Bänden von 1892, "Das neue Lotterie-Anlehen und die Reform der Nationalbank" (1860) sowie "Die akademische Nationalökonomie und der Sozialismus" (1895) gezählt. Daneben publizierte er intensiv in der Tübinger "Zeitschrift für Staatswissenschaft" und schrieb eine große Anzahl von Flugschriften.
Von 1882 bis 1885 war Wagner Mitglied des preußischen Abgeordnetenhauses. Neben Gustav von Schmoller gehörte Wagner zu den Mitbegründern des 1873 gegründeten "Vereins für Socialpolitik". 1881 wurde Wagner Mitglied der von Adolf Stöcker gegründeten "Christlich-Sozialen Partei". (Quelle: Humboldt-Universität zu Berlin).

* Provenienz: Sammlung B. Döring Heidelberg.